Es sind fünf Gerichtstage vorgesehen.
In den Jahren 2013 bis 2018 habe der 50-jährige Anders Østergaard Pedersen „systematisch, organisiert und mit der Absicht, finanziellen Gewinn zu erzielen“ sowohl gegen Umweltgesetze als auch gegen Strafgesetze verstoßen, heißt es in der Anklageschrift.
Offenbar hat eine erhebliche Überproduktion von Forellen und illegal ausgesetztem Silberlachs auf den Fischfarmen Hjarnø und Hundshave das Meer am Horsens Fjord mit großen Mengen Stickstoff und Phosphor aus den Fischkäfigen verschmutzt.
Das Gebiet verfügt über einen Sonderstatus als EU-geschütztes Natura-2000-Gebiet.
Sonderstaatsanwalt Klaus Meinby Lund fordert eine Gefängnisstrafe für Anders Østergaard Pedersen und eine Geldstrafe für ihn und das Unternehmen.
Der Anklage zufolge soll dem Eigentümer zudem das Recht, Fischfarmen und Aquakulturen zu betreiben, für eine gewisse Zeit verwehrt werden.
Anders Ø. Pedersen bestreitet die Schuld.
Ritzau hat den Eigentümer um eine Stellungnahme gebeten. Doch laut einem seiner beiden Anwälte, Thomas Andreas Mikkelsen, ist das nicht möglich.
– Mein Mandant möchte das im Moment nicht. Wir reden später, sagt der Anwalt.
Es war der dänische Sportfischerverband, der die Aquakultur im Jahr 2018 der Polizei meldete.
Zuvor hatte sich der Verein mehrfach an die Aufsichtsbehörde, die Kommune Hedensted, gewandt, um die Politiker zum Handeln zu bewegen – ohne Erfolg.
Der Umweltberater der Angler, Lars Brinch Thygesen, hat die Anklage geprüft.
– Sie sind unschuldig, bis Sie verurteilt werden. Aber es ist eine gewaltsame Übertretung, die sie begangen haben – mehr als das Vierfache dessen, was erlaubt ist. Wenn ich die Belastung mit Stickstoff und Phosphor berechne, seien in den Aquakulturbetrieben 9000 Tonnen zusätzliches Futter verbraucht worden, sagt er.
Nach Angaben des Umweltberaters entspricht dies einer Produktion von fast 8000 Tonnen Fisch mehr als erlaubt in Hjarnø Havbrug.
– Das entspricht wiederum 2.6 Millionen Fischen zusätzlich. Es erstaunt mich, dass man in einer Fischfarm überhaupt so viele Fische züchten kann. Wo werden die vielen zusätzlichen Fische produziert, fragt Lars Brinch Thygesen.
Kleine Regenbogenforellen (Smolts) werden in Fischfarmen an Land gezüchtet, bevor die zwei Jahre alten Fische in Käfige auf See ausgesetzt werden. Sie wiegen dann 0.5-1 kg.
Nach Angaben der dänischen Umweltschutzbehörde werden 6 von 19 dänischen Aquakulturfarmen illegal betrieben, weil ihnen sogenannte Standortgenehmigungen fehlen. Aber der Vorstand wird den Betrieb nicht einstellen.
Quelle: Die nordische Seite