Das Magma unter der Halbinsel Reykjanes befindet sich jetzt etwa einen Kilometer tief im Eruptivtunnel zwischen Fagradalsfjall und Keilir. Hier ist eine Eruption am wahrscheinlichsten. Wenn der Magmafluss weiter zunimmt, ist am Wochenende mit weiteren Erdbeben zu rechnen.
Laut Kristรญn Jรณnsdรณttir, Leiter der รberwachungsgruppe beim islรคndischen Meteorologischen Dienst, gibt es keine Hinweise auf Magmabewegungen auรerhalb des Gebiets. Auf der am Montagnachmittag zu Ende gegangenen Sitzung des Wissenschaftlichen Rates wurden mehrere Szenarien fรผr die Entwicklung von Erdbeben auf der Halbinsel Reykjanes entwickelt. Gestern empfangene neue Satellitenbilder wurden รผberprรผft und mit GPS-Messungen, seismischen Daten und mehr verglichen.
โDie neuesten Daten zeigen, dass sich die Aufwรคrtsbewegung des Magmas vielleicht etwas verlangsamt hat, aber es steigt immer noch โ jetzt ist es etwa einen Kilometer tief.โ sagte Kristin. Sie fรผgte hinzu, dass die starken Erdbeben in der Nรคhe von Grindavรญk nicht das Ergebnis einer Magmaansammlung in der Gegend seien.
โDer wahrscheinlichste Ort fรผr einen mรถglichen Ausbruch ist Fagradalsfjall. Und das ist am sรผdlichen Ende dieses Korridors, nicht am nรถrdlichen โ in der Nรคhe von Keilir. '
Beobachtungs- und รberwachungsdaten weisen darauf hin, dass seismische Aktivitรคt die vulkanische Aktivitรคt beeinflussen kann. Laut GPS-Daten bewegte sich Krรญsuvรญk im Laufe einer Woche etwa 10 Zentimeter nach Sรผdosten. Das ist viel, wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Geschwindigkeit der nordamerikanischen und eurasischen Kontinentalplatten etwa 2.5 cm pro Jahr betrรคgt. Bei dieser Bewegung entstehen enorme Spannungen in der Erdkruste, die von Zeit zu Zeit in Form von Erdbeben freigesetzt werden. Die entstehenden Risse kรถnnen zu einem Auslass fรผr das Magma werden, das sich unter der Oberflรคche ansammelt.
Quelle: Yle