Eine der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ist der Anstieg der Zahl leerstehender Mietwohnungen in der finnischen Hauptstadt.
Laut dem Wohnungsbauprogrammmanager der Stadt Helsinki Mari RandellDie Zahl der frei gewordenen Mietwohnungen ist im vergangenen Jahr sukzessive gestiegen und derzeit sind rund 2,000 Wohnungen online.
โEine solche Situation hat es in Helsinki noch nie gegebenโ, sagt Randell.
Weniger junge Menschen ziehen um
Randell erklรคrt die Situation unter anderem damit, dass die Gastronomie- und Tourismusbranche von der Coronavirus-Pandemie hart getroffen wurde. Dies sind Branchen, in denen typischerweise viele junge Menschen beschรคftigt sind.
โJunge Menschen im Alter von 20 bis 30 Jahren leben hรคufig in Mietwohnungen. Derzeit sind diese Arbeitsplรคtze nicht mehr in der gleichen Weise verfรผgbar wie frรผher, sodass junge Menschen immer seltener nach Helsinki ziehenโ, erklรคrt Randell.
Darรผber hinaus sind viele der fรผr Airbnb-Unterkรผnfte genutzten Hรคuser mittlerweile zu Langzeitmieten geworden.
Laut Randell sind vor allem Mietwohnungen auf dem freien Markt breiter verfรผgbar, und die Verfรผgbarkeit von staatlich gefรถrdertem Wohnraum steigt nicht entsprechend.
Die Situation scheint auch den Anstieg des Mietniveaus gebremst zu haben.
โDie Nachfrage nach Wohnraum ist auf jeden Fall konstant und es ist wirklich groรartig, dass Helsinkis Mieter endlich mehr Mรถglichkeiten habenโ, sagt Randell.
Tausende neue Wohnungen
Obwohl die Pandemie die Nachfrage nach Mietwohnungen offenbar verringert hat, glaubt Randell nicht, dass es sich hierbei um einen langfristigen Trend handelt.
โDie Urbanisierung geht weiter, die Preise fรผr Eigentumswohnungen sind weiter gestiegen und im vergangenen Jahr wurden mehr Wohnungen gekauftโ, betont er.
Die Stadt Helsinki hat sich ehrgeizige Ziele fรผr den Wohnungsbau gesetzt. Das diesjรคhrige Ziel sind 7,000 neue Wohnungen. Im vergangenen Jahr wurde das entsprechende Ziel der Stadt รผbertroffen.
โSelbst das Coronavirus hat den Bau nicht behindertโ, sagt Randell.
Quelle: Die nordische Seite