Die Bemühungen zum Schutz des Trinkwassers seien in den Kommunen zu langsam, heißt es in der Kritik von Umweltministerin Lea Wermelin (S).
– Unser Trinkwasser muss sauber sein – jetzt und in Zukunft. Doch die Gefährdungsbeurteilung schreite viel zu langsam voran und die eigentlichen Bemühungen zum Schutz der Gebiete in den Kommunen hätten gerade erst begonnen, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministers.
Dabei handelt es sich um sogenannte Near-Bore Protection Areas (BNBOs).
Hierbei handelt es sich um Bereiche rund um Trinkwasserbrunnen, in denen ein erhöhtes Risiko einer Kontamination durch Pestizide beispielsweise aus der Landwirtschaft bestehen kann.
Es gibt 4855 dieser Gebiete, die für einen besseren Grundwasserschutz einer Risikobewertung unterzogen werden müssen.
Anfang 2019 erreichte sie in Christiansborg eine politische Mehrheit.
Allerdings wurde für ein Viertel dieser Gebiete (1028) noch keine Risikobewertung durchgeführt.
Laut der Mitteilung des Umweltministeriums haben bis zu 19 Gemeinden – das entspricht jedem Fünftel der 98 Gemeinden des Landes – keine einzige Risikobewertung abgeschlossen.
Es fängt an zu hetzen, betont Lea Wermelin.
– Wir haben eine Frist mit dem Namen Ende 2022 festgelegt. Sie wurde mit einer breiten Mehrheit im Folketing vereinbart und ist an der Macht.
– Wenn die Kommunen das Ziel, die Schutzgebiete in der Nähe des Brunnens zu schützen, nicht erreichen, ist es eine klare Voraussetzung, dass wir politisch zu einem generellen Verbot bereit sind, sagt der Minister.
Der Zweck der Risikobewertung besteht darin, zu beurteilen, ob eine freiwillige Vereinbarung mit den Landwirten zum Verzicht auf Pestizide oder zur Umstrukturierung ihrer Betriebe getroffen werden kann.
Sollte eine freiwillige Vereinbarung mit den Landwirten nicht möglich sein, haben die Kommunen die Möglichkeit anzuordnen, dass das Spritzen untersagt wird.
In diesem Fall müssen die Landwirte eine volle Entschädigung erhalten.
Lea Wermelin wird nun den Nationalen Verband der Kommunen, Landwirtschaft und Ernährung sowie die beiden Wasserwerksorganisationen Danva und Danske Vandværker zu einer Diskussion über das Thema einladen.
Quelle: Die nordische Seite