„Heute gibt es in Finnland einen breiten Konsens über die Notwendigkeit, Obdachlosigkeit zu beseitigen, aber vor einiger Zeit galt dies als utopisches Ziel. Jetzt müssen wir nur noch konkrete Schritte unternehmen, um es zu erreichen. Wir brauchen ein nationales Programm zur Beseitigung der Obdachlosigkeit bis 2027. Es ist wichtig, dass sich alle politischen Parteien zu diesem Programm verpflichten und dafür sorgen, dass es über ausreichende Ressourcen verfügt“, Minister für Umwelt und Klima Maria Ohisalo sagt.
Finnland ist es gelungen, den Trend der Obdachlosigkeit umzukehren
Finnland ist das einzige Land in Europa, in dem die Obdachlosigkeit abnimmt. Neben Finnland gibt es positive Entwicklungen in Norwegen und neuerdings auch in Dänemark und Schottland.
Laut Statistiken des Housing Finance and Development Center (ARA) ging die Zahl der allein lebenden Obdachlosen zwischen 2008 und 2022 um 54 % und die Zahl der Langzeit-Obdachlosen um 68 % zurück.
Im November leben 3,686 Obdachlose allein und 1,133 Langzeit-Obdachlose. Ab 2021 ging die Zahl der allein lebenden Obdachlosen um 262 und die Zahl der Langzeit-Obdachlosen um 185 zurück. Es ist durchaus besorgniserregend, dass seit 2021 die Obdachlosigkeit bei jungen Menschen unter 25 Jahren zugenommen hat.
Ein Ziel, das im Programm des Premierministers festgelegt ist SannaMarineDie Regierung plant, die Zahl der Obdachlosen bis 2023 zu halbieren und die Obdachlosigkeit bis 2027 zu beseitigen. Im Referenzjahr 2018 gab es 4,882 alleinlebende Obdachlose und 159 obdachlose Familien. Dem Bericht zufolge ist die Beseitigung der Obdachlosigkeit bis 2027 weiterhin ein realistisches Ziel, obwohl das Ziel, die Zahl der Obdachlosen zu halbieren, noch nicht erreicht wurde.
„Langjährige Arbeit hat zu guten Ergebnissen geführt, und eine große Gruppe von Fachleuten, die sich dem Ziel verschrieben haben, und Zusammenarbeit schaffen Vertrauen. Eine starke Kultur der Zusammenarbeit und politischer Wille haben das realistische Ziel ermöglicht, Obdachlosigkeit zu reduzieren und auszurotten“, sagt Moderatorin Juha Kaakinen. In der Praxis bedeutet die Beseitigung der Obdachlosigkeit in Finnland, dass niemand außerhalb lebt und niemand ohne geeigneten Wohnraum aus einer Einrichtung entlassen wird.
Der Bedarf an multiprofessioneller niederschwelliger Unterstützung
Der Bericht regt an, die Arbeit nach dem Housing-First-Prinzip fortzusetzen: Eine Wohnung zu bekommen erfordert keine Änderung des Lebensstils oder der Gesundheit. Die Methodik soll laut Bericht so weiterentwickelt werden, dass sie das Verständnis für die Situation der Kunden, respektvolle Begegnungen und eine rehabilitierende Arbeitsweise stärkt. Der Schwerpunkt muss insbesondere darauf liegen, die am stärksten benachteiligten oder ausgegrenzten Menschen zu erreichen und ihnen zu helfen.
Die im Prozess hinzugezogene Expertengruppe erachtete eine starke Beteiligung des Staates als sehr wichtig. Die Beendigung der Obdachlosigkeit sollte ein gemeinsames Anliegen sein. Es erfordert neue Arten von Partnerschaften und Kooperationen, bei denen Sozialdienstgemeinden und Kommunen eine Schlüsselrolle spielen. Die Dienste müssen vor Ort verfügbar sein, obwohl die Verantwortung für ihre Organisation auf den breiteren Schultern der Sozialdienstgemeinden ruht.
Besonderes Augenmerk sollte auf dezentrale, mobile und spezialisierte Dienste gelegt werden, die Menschen helfen, die von dauerhafter Wohnungslosigkeit betroffen sind. Wir müssen auch dafür sorgen, dass keine neuen Fälle von Wohnungslosigkeit entstehen, obwohl immer mehr Menschen aus finanziellen Gründen von Wohnungsverlusten bedroht sind. Deshalb sind multiprofessionelle Wohnberatung und Zwangsräumungsprävention wichtig.
Der Bericht schlägt ein nationales Programm vor, das die Koordinierung und Finanzierung stärken würde. Die in der Umfrage zu entwickelnden Schlüsselfragen sind dauerhafte Wohnlösungen und ein Rund-um-die-Uhr-Wohnservice, der darauf abzielt, temporäre Lösungen zu minimieren. Mehr Forschung und eine bessere Nutzung leerstehender Wohnungen sind ebenfalls erforderlich.
HT
Quelle: Umweltministerium
Quelle: Die nordische Seite