Wer in den nächsten Tagen durch die Innenstadt geht, dem könnte ein ungewohnter Anblick auffallen, oder besser gesagt das Fehlen eines solchen.
Der Rathausturm, Kopenhagens zweifellos bekanntester Turm, wird bis Ende des Jahres eingerüstet.
Der Rathausturm muss saniert werden, damit er die nächsten Jahrzehnte dem heulenden dänischen Wind standhalten kann.
„Das Rathaus von Kopenhagen ist ein großer Teil der Identität und Seele der Stadt – alle Kopenhagener haben eine Beziehung zu dem Gebäude“, sagt Sophie Hæstorp Andersen, Bürgermeisterin von Kopenhagen.
„Das müssen wir schützen. Es ist wichtig, dass wir das Rathaus gut pflegen, damit die Stadt, die wir an unsere Kinder und Enkelkinder weitergeben, unsere gemeinsame Geschichte erzählen kann.“
Fantasy-Turm
Wer trauert, seinen geliebten Turm ein weiteres Jahr nicht mehr sehen zu können, sollte sich trösten: Dank der Royal Academy verpasst man nichts.
Das Gerüst wird von einer massiven Darstellung des 105 Meter hohen Turms bedeckt. Die Royal Academy veranstaltete einen Wettbewerb, bei dem Studenten aufgefordert wurden, ihre Designvorschläge einzureichen.
Anne Marie Stahl und Nikolaj Exner Carstens gewannen mit ihrem Bild eines Dreisäulenturms, der für die nächsten 12 Monate den Rathausturm schmücken wird.
Die beiden Studenten der Royal Academy sagten, ihre Entwürfe seien von „Natur, Geschichte und Alltag“ inspiriert.
Geschichte
Das Rathaus von Kopenhagen wurde 1905 fertiggestellt. Es wurde vom Architekten Martin Nyrop entworfen und von Sienas mittelalterlichem Palazzo Pubblico inspiriert.
Das heutige Rathaus ist das sechste Rathaus der Stadt. Zu den Standorten von Gamle Rådu gehören Gammeltorv, Nytorv und die Ecke zwischen Nørregade und Studiesstræde.
Kopenhagens drittes Rathaus brannte 1728 beim Großen Feuer von Kopenhagen nieder, das mehr als zwei Tage wütete und fast die Hälfte der Innenstadt zerstörte.
Das fünfte Rathaus, das durch das jetzige ersetzt wurde, steht noch heute am Nytorv und fungiert heute als Kopenhagener Stadtgericht.
Quelle: Die nordische Seite