2016 gewann ihr Roman Tio over ett den August-Preis für das beste Kinder- und Jugendbuch. In Schwarz gekleidet entschied sich Ann-Helén Laestadius, ihre Dankesrede auf Sami und Meänkieli zu beginnen, zwei Sprachen, die sie geprägt haben, die sie aber als Kind nie lernen durfte.
Ihre Mutter wurde als Kind auf eine Nomadenschule geschickt, ein Trauma, das Ann-Helén Laestadius geerbt hat. Als junges Mädchen in Kiruna war es eine Quelle der Schande, Sami zu sein. Heute hat sich die Scham in Stolz gewandelt, aber auch in Traurigkeit und Wut.
„Wie werde ich jemals vergeben können?“
In dem Roman Stöld, der derzeit in einen aufwändigen Spielfilm überführt wird, wird das junge Sami-Mädchen Elsa porträtiert, das eingeschüchtert und zum Schweigen gebracht wird, nachdem eines ihrer Rentiere getötet wurde. In den letzten Jahren sind die Hassverbrechen gegen Rentierzüchter in Sapmí ins Rampenlicht gerückt, nicht zuletzt nach dem HD-Urteil im Girjasmålet 2020. Gleichzeitig findet ein Versöhnungsprozess statt, bei dem sich die Kirche von Schweden öffentlich entschuldigt hat wegen historischer Missbräuche gegen die Sami.
Hören Sie Ann-Helén Laestadius im Sonntagsinterview über ihre Rolle als Vorbild für eine neue Generation junger Sami-Frauen, über ihre Wut auf den schwedischen Staat und darüber, warum nichts sie dazu bringen kann, die Vergangenheit zu vergeben.
Host: Martin Wicklin.
Produzent: Fanny Hedenmo.
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Quelle: ISLAND-NACHRICHTEN