Die Snake-Malware hat Computer in über 50 Ländern infiziert, hat es auf Staatsgeheimnisse abgesehen und wurde als Russlands wichtigstes Spionagetool bezeichnet.
„Snake ist äußerst interessant, weil es sich um eine der ausgefeiltesten Schadprogramme handelt, mit denen sich Software verbreiten und Befehle auf Computern und Telefonen ausführen lassen“, sagt er Patrik FältströmIT-Sicherheitsexperte bei der Firma Netnod.
Er und mehrere andere Experten halten es für wahrscheinlich, dass Snake auch in Schweden tätig war. Aber weder die Sicherheitspolizei SÄPO noch die norwegische Verteidigungsfunkagentur FRA wollen das bestätigen.
Um der großen Bedrohung der Cybersicherheit ein Ende zu setzen, startet das FBI die Operation Medusa. Ihr Ziel ist es, die Spyware auszuschalten.
Das FBI greift den russischen FSB auf
In Snakes Code verbirgt sich ein Bild, es handelt sich um eine Schlange, die einen Kreis bildet, indem sie ihren Schwanz frisst, ein Ourobouros.
Doch im Code finden sich auch Flüchtigkeitsfehler, Namen, die hätten gelöscht werden sollen, und die Spuren führen in die russische Industriestadt Rjasan. Es gibt eine Hackergruppe namens Turla.
Es stellt sich heraus, dass Turla Teil des Zentrums 16 ist, einer Einheit des russischen Bundesgeheimdienstes FSB – mit engen Verbindungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Dem FBI gelingt es schließlich, die Verschlüsselung von Snake zu knacken und das Programm dann anzuweisen, sich selbst von den infizierten Computern zu löschen.
Am 9. Mai 2023 gab das FBI bekannt, dass es das Peer-to-Peer-Netzwerk Snake erfolgreich ausgeschaltet und zur Selbstzerstörung veranlasst habe.
Cast:
Carolina Angelis, Geheimdienstexpertin, Sicherheitsberaterin Truesec
Carolina Vendil Pallin, Forschungsleiterin, Total Defense Research Institute, FOI
Patrik Fältström, Sicherheitsschutzmanager bei Netnod
Ola Billger, Leiter Kommunikation, Norwegische Verteidigungsfunkagentur, FRA
Roger Wilson, US-Korrespondent
Programmmanager: Bo Torbjörn Ek und Karin Hållsten
Produzentin: Pernilla Kommes
Techniker: Mats Jonsson
Audio von: Sveriges Radio, CyberNews, The CyberWire
Quelle: ISLAND-NACHRICHTEN